Die Adhäsion an die extrazelluläre Matrix (ECM) ist für das Überleben und die Vermehrung vieler aderierender Zellen essenziell. Apoptose, die durch den Verlust der Zelladhäsion an die ECM oder unangemessene Adhäsion verursacht wird, wird als„Anoikis“ definiert. Anoikis, abgeleitet vom griechischen Wort für Obdachlosigkeit, ist an den physiologischen Prozessen der Gewebeerneuerung und Zellhomöostase beteiligt.

Ein häufiges Merkmal der Entwicklung und des Wachstums von Karzinomen ist die Fähigkeit von transformierten Zellen, unter „ankergestütztem“ oder „Sphäroid“-Wachstumsbedingungen zu überleben. Dieser Widerstand gegen Anoikis wurde mit dem Verlust der Zellhomöostase, dem Wachstum von Krebszellen und Metastasen in Verbindung gebracht. Die Hemmung der Zelladhäsion, Ausbreitung und des Wachstums auf der ECM stellt ein Hindernis für den zellulären Heilungsprozess dar und könnte daher ein mögliches therapeutisches Ziel sein. Das Verhindern von Anoikis und das Fördern der Zelladhäsion und Ausbreitung ist ein wichtiges Ziel bei der Entwicklung von Zelltransplantationstechniken, einschließlich des therapeutischen Einsatzes von Progenitorzellen. Weitere Studien, die auf die Kontrolle der molekularen Mechanismen des Anoikis-Widerstands abzielen, werden dazu beitragen, wirksame Therapien für die Behandlung vieler menschlicher Malignome zu definieren.