Klassifizierung der diffusen Gliome
IHC für ATRX und IDH1 R132H
Der routinemäßige praktische Ansatz zur Diagnose von Astrozytomen und Oligodendrogliomen beginnt mit der Durchführung von IHC für die Expression von ATRX und IDH1 R132H. Eine schrittweise Analyse der molekularen Parameter mit anfänglicher IHC für ATRX und IDH1 R132H, gefolgt von einer 1p/19q-Analyse und dann einer IDH-Sequenzierung reduziert die Anzahl der für eine eindeutige Diagnose erforderlichen molekularen Tests erheblich (Reus et al., 2015).
Merkmale der 3 wichtigsten molekularen Gruppen von Gliomen bei Erwachsenen:
Diffuses Gliom mit IDH-Mutation und 1p/19q-Kodeletion
Diffuses Gliom mit IDH-Mutation
Diffuses Gliom ohne IDH-Mutation
Biomarker
IDH1/2
Mutiert
Mutiert
Wildtyp
1p/19q
Mitgelöscht
Intakt
Intakt
ATRX
Nukleare Expression
Verlust der nuklearen Expression
Nukleare Expression
hTERT-Promotor
Mutiert
Wildtyp
Mutiert
Typischer histologischer Befund und Prognose
Histologie
Oligodendroglial
Astrozytäre
Astrozytäre
WHO-Einstufung
II oder III
II oder III (IV)
IV (II oder III)
Medianes Überleben
mehr als 15 Jahre
8-12 Jahre
weniger als 2-3 Jahre
Die kombinierte IHC auf IDH1 R132H (Klon H09) und ATRX (Klon AX1) ersetzt den molekularen Test.
IDH1 R132H
Die WHO-Zertifizierung für das ZNS von 2016 empfiehlt IDH1 R132H IHC als Grundlage für die Differentialdiagnose von Gliomen. IDH1 R132H IHC wird häufig als günstiger prognostischer Marker eingesetzt.
ATRX
ATRX-Mutationen in Gliomen führen zu einem Verlust der nukleären ATRX-Expression (rechts), der durch IHC-Analyse diagnostiziert werden kann. Der Verlust der ATRX-Expression schließt eine 1p/19q-Ko-Deletion nahezu aus.
p53 und Ki67 sind hilfreiche akzessorische Marker für die Klassifizierung von diffusen Gliomen.
p53
p53 kann als Marker ausgewählt werden, da es Hinweise auf Beziehungen zwischen p53 und der 1p/19q-Deletion gibt, was die Nützlichkeit von ATRX und p53 IHC ohne 1p/19q-Analyse nahelegt.
Ki-67
Ein hoher Ki-67-Wert ist bei Gliomen vom IDH-Wildtyp vorherrschend, während ein niedriger Ki-67-Wert mit einer IDH1-Mutation in primären Glioblastomen assoziiert ist. Der Mitoseindex ist signifikant mit dem Ergebnis von IDH-Wildtyp-Tumoren assoziiert.
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